Vollgas – Wohnen im Gewoge
Ich bin in dieses Jahr eingestiegen wie in einen Sportwagen. Seit 2. Jänner gebe ich Vollgas, kaum Boxenstopps. Fahren, fahren, fahren, während sich die Benzinanzeige in Richtung Reserve bewegt. Ein paar Kilometer gehen noch. Kaum Zeit zum Tanken, zum Stehenbleiben. Ein Kaffee, eine Mahlzeit. Draußen jagt das Leben vorbei.
Manchmal erwache ich nachts und mein Navi sucht die Strecke der nächsten Tage ab. Früh morgens breche ich auf, abends schlafe ich bald ein, entkräftet, ausgeschaltet. Dazwischen bin ich oft zehn zwölf Stunden unterwegs, meinem Pensum hinterher jagend. Ich bin mir wohl bewusst, dass ich die Richtung vorgegeben habe…und das Tempo.
Oh doch, ich sehe die Schönheit der Welt, durch die ich rase. Ich freue mich über die Sonnenstrahlen und kurble das Fenster herunter. Der Himmel strahlt mir mein Lächeln zurück. Wind zerzaust mein Haar.
„Und woher nimmst du deine Energie“, haben sie gefragt. Ich überlegte kurz. „Von euch“, antwortete ich, „von dem was zurückkommt.“ Mein Kraftstoff ist Liebe, dachte ich, weiß ich.
Weiter. Und dann plötzlich stehen bleiben. An einem besonderen Platz. Einem Platz mit Ausblick. Ich blicke auf altes Gemäuer, schief und krumm und doch stabil, die Zeiten überdauernd mit abgebröckeltem Putz. Eine Pflanze wächst mir entgegen, viel kleine Blätter, auf denen sich die Sonne spiegelt. Sie suchen sich ihren Weg gemeinsam durch die Mauer. Dahinter eine Netzhaut, Libellenflügel oder Bäume. Ich atme aus. Ich tanke. Ich danke. Und das ist Leben.
Und wenn ich morgen wieder aufs Gas steige, sehe ich die nächste Tankstelle schon nicht mehr allzu weit weg. Inzwischen sollte ich hin und wieder den Fuß vom Gas nehmen und das Fenster öffnen, das Leben atmen.

Manchmal erwache ich nachts und mein Navi sucht die Strecke der nächsten Tage ab. Früh morgens breche ich auf, abends schlafe ich bald ein, entkräftet, ausgeschaltet. Dazwischen bin ich oft zehn zwölf Stunden unterwegs, meinem Pensum hinterher jagend. Ich bin mir wohl bewusst, dass ich die Richtung vorgegeben habe…und das Tempo.
Oh doch, ich sehe die Schönheit der Welt, durch die ich rase. Ich freue mich über die Sonnenstrahlen und kurble das Fenster herunter. Der Himmel strahlt mir mein Lächeln zurück. Wind zerzaust mein Haar.
„Und woher nimmst du deine Energie“, haben sie gefragt. Ich überlegte kurz. „Von euch“, antwortete ich, „von dem was zurückkommt.“ Mein Kraftstoff ist Liebe, dachte ich, weiß ich.
Weiter. Und dann plötzlich stehen bleiben. An einem besonderen Platz. Einem Platz mit Ausblick. Ich blicke auf altes Gemäuer, schief und krumm und doch stabil, die Zeiten überdauernd mit abgebröckeltem Putz. Eine Pflanze wächst mir entgegen, viel kleine Blätter, auf denen sich die Sonne spiegelt. Sie suchen sich ihren Weg gemeinsam durch die Mauer. Dahinter eine Netzhaut, Libellenflügel oder Bäume. Ich atme aus. Ich tanke. Ich danke. Und das ist Leben.
Und wenn ich morgen wieder aufs Gas steige, sehe ich die nächste Tankstelle schon nicht mehr allzu weit weg. Inzwischen sollte ich hin und wieder den Fuß vom Gas nehmen und das Fenster öffnen, das Leben atmen.

katiza - 13. Jan, 22:51
10 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
845 mal erzählt
testsiegerin - 14. Jan, 09:58
ich hab mich gestern auch total über ausblicke gefreut. und entdeckt, dass diese manchmal ganz nah an einblicken wohnen. und diese einblicke manchmal weh tun. und kein fenster, das man schließen kann, um den einblicken und -sichten zu entkommen. nur ein loch. und dann wuchert das, was da draußen wächst, in die innersten winkel der seele.
manchmal ist das leben gar nicht so einfach, wie es ausschaut. aber wem sag ich das?
p.s. mein letztes mail nicht angekommen? (toskanakuchen und so)
manchmal ist das leben gar nicht so einfach, wie es ausschaut. aber wem sag ich das?
p.s. mein letztes mail nicht angekommen? (toskanakuchen und so)
katiza - 14. Jan, 11:39
Tja, liebe Frau Testsiegerin Ein- und Ausblicke sind Preis und Belohnung, wenn wir mit offenen Augen durch's Leben gehen! P.S. Mail beantwortet!
la-mamma - 14. Jan, 20:30
@ausblick: ich find das auch sehr schön, durch dasselbe "fenster" schauen zu können.
@rest .... und seine eigene kraft (wieder) so richtig zu spüren, frau katiza! der link ist verbesserungswürdig, aber ich bin da wieder einmal ohne lautsprecher unterwegs ...
@rest .... und seine eigene kraft (wieder) so richtig zu spüren, frau katiza! der link ist verbesserungswürdig, aber ich bin da wieder einmal ohne lautsprecher unterwegs ...
katiza - 15. Jan, 09:48
Es zählt der Song und nicht die Tonqualität - hab ich euch schon erzählt, wie es war, als ich beinahe Van Morrison interviewt habe?
MadProfessor - 15. Jan, 10:03
Das würde mich interessieren ...
ConAlma - 14. Jan, 18:25
Die kommende Woche bringt ja zumindest zwei hochenergetische Tankungen, hoffe ich!
Jossele - 15. Jan, 11:19
Freut mich, dass es so angekommen ist, weil nichts weiter wollte ich sagen als, dass Mauern bisweilen Durchbrüche haben. Die sieht man im Innehalten und stillem Lauschen.
Es ist alles da, nur vorbeirennen darf man nicht.
Es ist alles da, nur vorbeirennen darf man nicht.
Jossele - 17. Jan, 15:08
Ich korrigiere, es gibt Mauern, und die sind Mauern.
katiza - 17. Jan, 15:15
Vielleicht stürzen sie ja doch noch ein, Herr Jossele, ich geb die Hoffnung ja nicht auf!
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