Goldfisch (3)
Sie mussten beide lachen, es war ihre Hymne gewesen, als sie damals mit Emil von Udine heimkehrten. Vielleicht war der Song auch der Grund, warum sie sich so sehr einen Goldfisch gewünscht hatte. Sie mochte Bens Stimme – und plötzlich schauten sie sich in die Augen. Und sahen auch gleich wieder weg. Die Pause schien ihr unerträglich lang. Und dann Musik, Style Council, The Paris Match. Es war ihre Kassette in diesem iPod. Da trank sie seine Augen.
Sie fuhr mit dem Glasrand ihre Unterlippe entlang. Sie hatte die Beine angezogen und die Augen halb geschlossen. Er beobachtete sie. Tracy Thorn sang "Empty skies say try to forget/Better advice is to have no regrets". Das Schweigen lastete auf Beiden. Sie tranken. Er kam mit der Flasche aufs Sofa, um ihr nachzuschenken. Er blieb neben ihr sitzen, ganz nah, aber ohne sie zu berühren. Fast glaubte sie seine Körperwärme wahrnehmen zu können. Oder waren es die Wellen seiner Erregung. "The gift you gave is desire/The match that started my fire", er sang wieder, sehr leise. Sie sah auf seine Lippen, er auf ihre. Gleich würden sie sich küssen. Sie schloss die Augen. Ihre Lippen hatten seine nicht vergessen. Sie waren weich für einen Mann, glatt und zart, sanft und vorsichtig seine Küsse. Sie schnappten nach ihr, ganz zärtlich aber doch fordernd und erst nach und nach kam seine Zunge ins Spiel. Leckte über ihre Lippen, drückte sie auseinander, drang ein und erfüllte ihren Mund. Sie hatte seine Küsse immer geliebt. Frauenküsse, hatte sie gescherzt, sie erinnerten sie an die Küsse der Freundin damals, als es galt, das Küssen auszuprobieren, zu lernen zu, üben.
(Fortsetzung folgt)
Sie fuhr mit dem Glasrand ihre Unterlippe entlang. Sie hatte die Beine angezogen und die Augen halb geschlossen. Er beobachtete sie. Tracy Thorn sang "Empty skies say try to forget/Better advice is to have no regrets". Das Schweigen lastete auf Beiden. Sie tranken. Er kam mit der Flasche aufs Sofa, um ihr nachzuschenken. Er blieb neben ihr sitzen, ganz nah, aber ohne sie zu berühren. Fast glaubte sie seine Körperwärme wahrnehmen zu können. Oder waren es die Wellen seiner Erregung. "The gift you gave is desire/The match that started my fire", er sang wieder, sehr leise. Sie sah auf seine Lippen, er auf ihre. Gleich würden sie sich küssen. Sie schloss die Augen. Ihre Lippen hatten seine nicht vergessen. Sie waren weich für einen Mann, glatt und zart, sanft und vorsichtig seine Küsse. Sie schnappten nach ihr, ganz zärtlich aber doch fordernd und erst nach und nach kam seine Zunge ins Spiel. Leckte über ihre Lippen, drückte sie auseinander, drang ein und erfüllte ihren Mund. Sie hatte seine Küsse immer geliebt. Frauenküsse, hatte sie gescherzt, sie erinnerten sie an die Küsse der Freundin damals, als es galt, das Küssen auszuprobieren, zu lernen zu, üben.
(Fortsetzung folgt)
katiza - 30. Aug, 11:21
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778 mal erzählt
ConAlma - 30. Aug, 16:21
better advice
"Je ne regrette rien" stand damals auf meinem Französischwörterbuch, als ich so alt war wie die Tochter jetzt (die auch selbiges Wörterbuch weiter benützt) und mit den Chansons schmachtete und doch noch gar nichts wusste - aber ich hab mich tapfer an dieses Vorhaben gehalten!
katiza - 31. Aug, 08:26
Oh ja, gleiches Alter, gleiches Chanson, lautes Mitsingen im dunklen Zimmer bei Räucherstäbchen und mit der Hoffnung möglichst viel von dem zu erleben, was Frau Piaf da nicht bedauert...Hoffnung erfüllt.für mich bedauere ich auch nichts, aber anderen, hab ich oft weh getan...
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