Araber (1)
Wie von selbst glitt ihre Hand mit der Kardätsche über das Abduls Fell. Sie hatte das Gefühl, dass sie und der Araberhengst das Striegeln gleichermaßen genossen. Es war ein schöner Austritt gewesen, sie war müde und zufrieden. Sie lehnte sich an die Flanke des Pferdes und sog den Geruch ein. Dann legte sie ihre Arme um seinen Hals. Er war Lenas Lebensmittelpunkt seit der Scheidung von Gerhard. Und nach Meinung einiger Menschen wohl auch schon vorher. "Kein Wunder, dass er sich nach Alternativen umschauen musste, du hast ja gerochen wie ein Stallknecht", meinte ihre Mutter damals wenig tröstend und auch Marie – die wohlriechende Alternative – erklärte ihr relativ unverblümt, dass sie selbst schuld sei und Gerhard durch ihr, Lenas, Verhalten selbst in ihre, Maries, Arme getrieben habe. "Lena, wir waren immer Freundinnen und Freundinnen müssen ehrlich miteinander sein", versicherte Marie, nachdem sie sie schon drei Monate lang mit ihrem Mann betrogen hatte. Marie, die Gute, mit der Lena damals mit 12 die ersten Voltigierstunden absolviert hatte, ihre Banknachbarin in der Schule und später in der Pädak, die tüchtige, saubere Marie, die selbst erst vor fünf Jahren von ihrem Mann, dem Uniprofessor wegen einer Studentin verlassen worden war. Ganz mies von ihm, hatte Lena ihr beigepflichtet, wenn sie sie tröstete – und das war damals jeden zweiten Tag notwendig. Aber jetzt war alles anders, Marie war in der Ausbildung zur Psychotherapeutin und Lena selber schuld. "Und immerhin finanziert dir Geri dein Hobby, den Gaul", kam es von der Ehrlichen und: "Ich bin so froh, dass wir darüber offen reden." In Lena stieg offener und ehrlicher Hass auf - auf die Freundin fast noch mehr als auf den Ex, der ihr in all den Jahren immer weder versichert hatte, wie sehr ihn Marie nerven würde: "Und könntest du mir bitte sagen, sie soll mich nicht immer Geri nennen?"
Sie hatten sich wohl verdient, tröstete sich Lena, wenn sie sich einsam fühlte. Und sie hatte immerhin Abdul, weswegen sie sich selten einsam fühlte. Und dann war da noch Walter, den sie beim Pferdeflüster-Seminar kennen gelernt hatte. Seine Augen waren ihr gleich aufgefallen, dunkelbraun und sehr intensiv, fast zu alt und wissend für sein Bubengesicht. Und dann die Stimme, auf deren Flüstern nicht nur Pferde reagieren mussten, auch die kleinen Härchen ihre Körpers richteten sich bei jedem seiner Worte mehr und mehr auf. Als sie am zweiten Abend einen Leinsamenbrei für Abdul kochte, stand er plötzlich hinter ihr.
Er war annähernd gleich groß wie sie, seine blonden Haare waren struppig und er roch angenehm nach Pferd und Natur. Als sie ihre Hand in den Futterkübel tauchte und die Temperatur zu testen, tat er es ihr gleich. Er ließ sie keine Sekunde aus den Augen und auch sie musste seinen Blick erwidern. Ihre Hände fanden sich in der warmen schleimigen Masse, kurz bevor sie sich küssten. Die Art und Weise, wie er ihren Bewegungen folgte, wie seine Hand sich an ihrer orientierte, sich ihre Finger in der glitschig-warmen Leinsamensuppe ineinander verschränkten, seine Zunge den Rhythmus ihrer aufnahm, war neu für sie. Wie ein Tanz, ein Dialog. Dann löste er sich von ihr. "Genau richtig", sagte er und sie spürte wohlige Schauer: "Du solltest ihn jetzt füttern." Er lächelte. Sie hatte weiche Knie.
Sie nahm den Kübel und ging zur Box ihres Pferdes. "Ich warte hier", hörte sie ihn. Sie drehte sich nicht um. Lena kam rasch wieder und er schloss die Türe der Sattelkammer hinter ihr. Dann küssten sie sich wieder und sie presste ihren Unterleib an seinen. Nur allzu deutlich konnte sie seine harte Männlichkeit spüren und rasch – viel zu rasch – öffnete sie seine Hose und griff nach dem, was sie begehrte. Er neigte sich ihr entgegen, ohne etwas an der Intensität seines Kusses zu verändern, ohne sie seinerseits zu berühren. Er überließ ihr die Führung. Das war sie nicht gewohnt, genoss es aber und wünschte sich gleichzeitig nichts mehr, als sich ihm ganz hinzugeben. Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, spürte sie seine Hände auf ihrem Arsch. Er umfasste ihr Backen, griff fest zu, beinahe schmerzhaft, aber genau so wollte sie es und während der Kuss wilder und wilder wurde, hob er sie etwas an und spreizte ihren Schritt. Während er sie gegen einen Sattel drückte, schlang sie das rechte Bein um seine Hüfte. Nur die Geräusche draußen im Stall verhinderten, dass sie sich damals an Ort und Stelle liebten.
Lenas Sehnsucht blieb, wuchs sogar und sollte erst Wochen später gestillt werden.
Abdul stieß sanft mit dem Kopf nach ihr. Der Hengst schien ihre Erregung, ihre Aufregung zu spüren und sie konzentrierte sich wieder auf ihn. "Ist schon gut, Bub, hab dich lieb", versicherte sie dem Tier und wusste, er verstand. Kurz überlegt sie, noch auf einen Drink im Klubhaus vorbeizuschauen. Walter war sicher dort. Da bemerkte sie Tina, die ihr am Weg zum Parkplatz aufgeregt entgegen kam. "Könnten Sie mir vielleicht Starthilfe geben? Mein Auto…" Sarah, Tinas Tochter, stand neben dem Wagen. Ein bildhübsches Mädchen, das die Schönheit der Mutter geerbt hatte. Sarah nahm Reitstunden. Ihr Vater, Tinas Mann, war vor kurzem gestorben. Die beiden suchten Trost im Reitklub, hatte Lena aus einem Gespräch mit Tina geschlossen. "Einen Moment, ich hol das Starterkabel", beruhigte sie die aufgeregte Frau: "Waren wir nicht per Du?" Als Lena Tinas Verlegenheit wahrnahm, tat ihr diese Frage gleich wieder leid. Die Nervosität der anderen war fast körperlich spürbar. Sarah hingegen strahlte sie an. Rasch sprang der Renault wieder an, aber nur langsam verebbten Tinas Entschuldigungen und Dankbarkeitsbekundungen. Sie verabredeten sich schließlich für den übernächsten Tag auf einen Kaffee im Klubhaus. Tina lächelte sie noch einmal dankbar an, während Mutter und Tochter los fuhren. Was für ein wunderbares Lächeln.
(Fortsetzung folgt)
Sie hatten sich wohl verdient, tröstete sich Lena, wenn sie sich einsam fühlte. Und sie hatte immerhin Abdul, weswegen sie sich selten einsam fühlte. Und dann war da noch Walter, den sie beim Pferdeflüster-Seminar kennen gelernt hatte. Seine Augen waren ihr gleich aufgefallen, dunkelbraun und sehr intensiv, fast zu alt und wissend für sein Bubengesicht. Und dann die Stimme, auf deren Flüstern nicht nur Pferde reagieren mussten, auch die kleinen Härchen ihre Körpers richteten sich bei jedem seiner Worte mehr und mehr auf. Als sie am zweiten Abend einen Leinsamenbrei für Abdul kochte, stand er plötzlich hinter ihr.
Er war annähernd gleich groß wie sie, seine blonden Haare waren struppig und er roch angenehm nach Pferd und Natur. Als sie ihre Hand in den Futterkübel tauchte und die Temperatur zu testen, tat er es ihr gleich. Er ließ sie keine Sekunde aus den Augen und auch sie musste seinen Blick erwidern. Ihre Hände fanden sich in der warmen schleimigen Masse, kurz bevor sie sich küssten. Die Art und Weise, wie er ihren Bewegungen folgte, wie seine Hand sich an ihrer orientierte, sich ihre Finger in der glitschig-warmen Leinsamensuppe ineinander verschränkten, seine Zunge den Rhythmus ihrer aufnahm, war neu für sie. Wie ein Tanz, ein Dialog. Dann löste er sich von ihr. "Genau richtig", sagte er und sie spürte wohlige Schauer: "Du solltest ihn jetzt füttern." Er lächelte. Sie hatte weiche Knie.
Sie nahm den Kübel und ging zur Box ihres Pferdes. "Ich warte hier", hörte sie ihn. Sie drehte sich nicht um. Lena kam rasch wieder und er schloss die Türe der Sattelkammer hinter ihr. Dann küssten sie sich wieder und sie presste ihren Unterleib an seinen. Nur allzu deutlich konnte sie seine harte Männlichkeit spüren und rasch – viel zu rasch – öffnete sie seine Hose und griff nach dem, was sie begehrte. Er neigte sich ihr entgegen, ohne etwas an der Intensität seines Kusses zu verändern, ohne sie seinerseits zu berühren. Er überließ ihr die Führung. Das war sie nicht gewohnt, genoss es aber und wünschte sich gleichzeitig nichts mehr, als sich ihm ganz hinzugeben. Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, spürte sie seine Hände auf ihrem Arsch. Er umfasste ihr Backen, griff fest zu, beinahe schmerzhaft, aber genau so wollte sie es und während der Kuss wilder und wilder wurde, hob er sie etwas an und spreizte ihren Schritt. Während er sie gegen einen Sattel drückte, schlang sie das rechte Bein um seine Hüfte. Nur die Geräusche draußen im Stall verhinderten, dass sie sich damals an Ort und Stelle liebten.
Lenas Sehnsucht blieb, wuchs sogar und sollte erst Wochen später gestillt werden.
Abdul stieß sanft mit dem Kopf nach ihr. Der Hengst schien ihre Erregung, ihre Aufregung zu spüren und sie konzentrierte sich wieder auf ihn. "Ist schon gut, Bub, hab dich lieb", versicherte sie dem Tier und wusste, er verstand. Kurz überlegt sie, noch auf einen Drink im Klubhaus vorbeizuschauen. Walter war sicher dort. Da bemerkte sie Tina, die ihr am Weg zum Parkplatz aufgeregt entgegen kam. "Könnten Sie mir vielleicht Starthilfe geben? Mein Auto…" Sarah, Tinas Tochter, stand neben dem Wagen. Ein bildhübsches Mädchen, das die Schönheit der Mutter geerbt hatte. Sarah nahm Reitstunden. Ihr Vater, Tinas Mann, war vor kurzem gestorben. Die beiden suchten Trost im Reitklub, hatte Lena aus einem Gespräch mit Tina geschlossen. "Einen Moment, ich hol das Starterkabel", beruhigte sie die aufgeregte Frau: "Waren wir nicht per Du?" Als Lena Tinas Verlegenheit wahrnahm, tat ihr diese Frage gleich wieder leid. Die Nervosität der anderen war fast körperlich spürbar. Sarah hingegen strahlte sie an. Rasch sprang der Renault wieder an, aber nur langsam verebbten Tinas Entschuldigungen und Dankbarkeitsbekundungen. Sie verabredeten sich schließlich für den übernächsten Tag auf einen Kaffee im Klubhaus. Tina lächelte sie noch einmal dankbar an, während Mutter und Tochter los fuhren. Was für ein wunderbares Lächeln.
(Fortsetzung folgt)
katiza - 3. Dez, 17:35
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
664 mal erzählt
diefrogg - 4. Dez, 20:27
Darf ich raten?...
Nein, ich lasse es doch bleiben! Bin gespannt auf die Fortsetzung.
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