Mein Weihnachten
Ich spür es noch immer, mein Weihnachten, im Herzen und auch ein wenig tiefer, im Magen. Das nimmt nicht weiter Wunder, haben wir doch bis gestern 6 Uhr früh gefeiert, die Lieblingsmenschen, der Gatte und ich.
Jedes Jahr am 17. Dezember findet mein Weihnachten statt. Anlass dafür war wohl, dass die Mutter daheim in Tirol Weihnachtshasserin ist und ich ein Bäumchen, Kugeln, Schokoschirmchen, Sternspritzer und Kerzen liebe. Und so haben wir irgendwann begonnen unser eigenes Weihnachtsfest zu feiern, eine Weihnachtsparty mit Christbaum und Bescherung. 50 Schilling, nicht mehr, nicht weniger, 3,63 Euro, muss ein Weihnachtsgeschenk kosten, das unter dem Baum zu deponieren ist. Die seltsamsten Schätze haben hier schon ihren Besitzer gewechselt und es ist spannend zu sehen, was man für das Geld so bekommt, in den mehr als zehn Jahren, die es unser Weihnachtsfest schon gibt.
Zu Essen gibt es, wie in meiner Heimat Tradition, Nudelsuppe mit Würstel und für die Vegetarier Rote-Linsen-Suppe, Salate und Kekse von der allerbesten Schwiegermutter. Bereits am 16. haben wir einen wunderschönen Baum erworben und während die gute Rindssuppe am Herd vor sich hinköchelt, beginne ich das Bäumchen zu schmücken und endlich mitten im Trubel und Stress, ausgepowert und unglücklich fängt Weihnachten in meinem Herzen an.
Schon um acht Uhr früh am nächsten Tag stehe ich in der Küche und bereitet Germteig für das Brot – zwölf Stunden später kommen die ersten Gäste. Manche von ihnen sehen wir, sehen sich nur an diesem 17. Dezember.Im Lauf der Jahre haben sich Menschen aus verschiedenen Lebensepochen zusammen gesammelt, wer einmal da war, darf immer wieder kommen und auch wenn ich jedes Jahr am späten Nachmittag noch einmal fürchte, dass diesmal vielleicht niemand auftauche, trudeln sie doch alle ein. Fast alle, der Moser fehlt, schon das zweite Jahr, manche sind verhindert, andere haben gar nicht erst auf die Einladung reagiert. Und doch sind alle da, irgendwie auch der Moser.
Ich flirre aufgeregt durch die Räume und freu mich, die Menschen, die mir so viel bedeuten, miteinander zu sehen. Um Mitternacht dann wird beschert, Kerzen brennen am Bäumchen, wir halten Sternspritzer in den Händen und greifen und kleine und größere Päckchen, das ist dann meist ein großes Hallo, Schenker und Beschenkte finden zusammen und freuen sich an Räucherkerzen, Brieföffnern oder Luftmatratzen.
Und dann verlieren sich die Erinnerungen, ein wenig getanzt, da oder dort gesprochen, viel gelacht und umarmt…glücklich sehe ich, sehen wir auf den Bildern aus. Sogar der Schnee ist leise gerieselt, meine Weihnachten waren weiß. Und wenn ich jetzt durch die Wohnung gehe, dann kann ich sie noch sehen, die Freundinnen und Freunde und ich freu mich schon auf nächstes Jahr, Weihnachten.
Jedes Jahr am 17. Dezember findet mein Weihnachten statt. Anlass dafür war wohl, dass die Mutter daheim in Tirol Weihnachtshasserin ist und ich ein Bäumchen, Kugeln, Schokoschirmchen, Sternspritzer und Kerzen liebe. Und so haben wir irgendwann begonnen unser eigenes Weihnachtsfest zu feiern, eine Weihnachtsparty mit Christbaum und Bescherung. 50 Schilling, nicht mehr, nicht weniger, 3,63 Euro, muss ein Weihnachtsgeschenk kosten, das unter dem Baum zu deponieren ist. Die seltsamsten Schätze haben hier schon ihren Besitzer gewechselt und es ist spannend zu sehen, was man für das Geld so bekommt, in den mehr als zehn Jahren, die es unser Weihnachtsfest schon gibt.
Zu Essen gibt es, wie in meiner Heimat Tradition, Nudelsuppe mit Würstel und für die Vegetarier Rote-Linsen-Suppe, Salate und Kekse von der allerbesten Schwiegermutter. Bereits am 16. haben wir einen wunderschönen Baum erworben und während die gute Rindssuppe am Herd vor sich hinköchelt, beginne ich das Bäumchen zu schmücken und endlich mitten im Trubel und Stress, ausgepowert und unglücklich fängt Weihnachten in meinem Herzen an.
Schon um acht Uhr früh am nächsten Tag stehe ich in der Küche und bereitet Germteig für das Brot – zwölf Stunden später kommen die ersten Gäste. Manche von ihnen sehen wir, sehen sich nur an diesem 17. Dezember.Im Lauf der Jahre haben sich Menschen aus verschiedenen Lebensepochen zusammen gesammelt, wer einmal da war, darf immer wieder kommen und auch wenn ich jedes Jahr am späten Nachmittag noch einmal fürchte, dass diesmal vielleicht niemand auftauche, trudeln sie doch alle ein. Fast alle, der Moser fehlt, schon das zweite Jahr, manche sind verhindert, andere haben gar nicht erst auf die Einladung reagiert. Und doch sind alle da, irgendwie auch der Moser.
Ich flirre aufgeregt durch die Räume und freu mich, die Menschen, die mir so viel bedeuten, miteinander zu sehen. Um Mitternacht dann wird beschert, Kerzen brennen am Bäumchen, wir halten Sternspritzer in den Händen und greifen und kleine und größere Päckchen, das ist dann meist ein großes Hallo, Schenker und Beschenkte finden zusammen und freuen sich an Räucherkerzen, Brieföffnern oder Luftmatratzen.
Und dann verlieren sich die Erinnerungen, ein wenig getanzt, da oder dort gesprochen, viel gelacht und umarmt…glücklich sehe ich, sehen wir auf den Bildern aus. Sogar der Schnee ist leise gerieselt, meine Weihnachten waren weiß. Und wenn ich jetzt durch die Wohnung gehe, dann kann ich sie noch sehen, die Freundinnen und Freunde und ich freu mich schon auf nächstes Jahr, Weihnachten.
katiza - 19. Dez, 14:09
9 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
959 mal erzählt
ConAlma - 19. Dez, 22:11
ach so schad ... ein mal, ein einziges mal konnt ich da sein. nicht mal prognosen vermag ich zu erstellen...
katiza - 20. Dez, 10:27
Ach Chefin, Schad, dass du nicht da warst...
walhalladada - 19. Dez, 22:52
'viel gelacht und umarmt…' Ja, so sollte es sein, und dass es so ist, ist viel!
katiza - 20. Dez, 10:28
Ich würd Sie gerne umarmen, Doc, und lachen würden wir soundso....
elke66 - 20. Dez, 10:23
Was für ein Fest. Danke fürs Teilen
katiza - 20. Dez, 10:29
Was für ein Fest, Frau Elke, ich teile gerne, es wird mehr dadurch.
steppenhund - 25. Dez, 03:26
3.63, was für eine nette Idee. Auch die Datumsverschiebung. Die trifft heuer zum ersten Mal bei uns zu - und zwar nach hinten. Es ist die Folge des Alters. Nein nicht des Alters sondern der Zeit. Jetzt haben die Kinder ihr eigenes Weihnachten. Die Eltern können ja auch nicht überall sein und dann gibt es noch die anderen Eltern. Also sind wir froh, dass wenigstens am 26. alle bei uns sein werden.
Wir hatten nie so viele Menschen bei uns. Aber Weihnachten haben wir zusammen gefeiert, sogar in der Zeit, als ich von meiner Frau getrennt war.
Wahrscheinlich ist die Tradition viel wichtiger, egal an welchem Tag man feiert.
Und ich erinnere mich an ein Weihnachten 1975. Meine Frau und ich waren noch zu zweit. Ich arbeitete durchgehend bis zum 24. Dezember 15:00. Dann besorgte ich noch einen Christbaum und wir feierten bis zum 25. Dezember 15:00. Dann ging es ab nach Polen, wo ich mehr als einen Monat beruflich blieb. So wenig Zeit wir hatten, so intensiv war das Feiern.
Ich bin ja so froh, dass die vorangegangenen Beiträge nichts mit dem "Gatten" zu tun hatten.
Gestern kam ein Großneffe von mir als echtes Christkind zur Welt. Die Zeit fließt dahin und die Perspektiven verändern sich.
Weihnachten ist nicht nur Kitsch und Kommerz. Die Tradition stellt die Invariante unseres Zeitflusses dar.
Saure Arbeit, frohe Feste. Den Satz verstehe ich immer besser, je älter ich werde.
So wünsche ich noch viele erfreuliche 17. Dezember zusammen mit den Leuten, an deren Anwesenheit man sich gerne erinnert.
Wir hatten nie so viele Menschen bei uns. Aber Weihnachten haben wir zusammen gefeiert, sogar in der Zeit, als ich von meiner Frau getrennt war.
Wahrscheinlich ist die Tradition viel wichtiger, egal an welchem Tag man feiert.
Und ich erinnere mich an ein Weihnachten 1975. Meine Frau und ich waren noch zu zweit. Ich arbeitete durchgehend bis zum 24. Dezember 15:00. Dann besorgte ich noch einen Christbaum und wir feierten bis zum 25. Dezember 15:00. Dann ging es ab nach Polen, wo ich mehr als einen Monat beruflich blieb. So wenig Zeit wir hatten, so intensiv war das Feiern.
Ich bin ja so froh, dass die vorangegangenen Beiträge nichts mit dem "Gatten" zu tun hatten.
Gestern kam ein Großneffe von mir als echtes Christkind zur Welt. Die Zeit fließt dahin und die Perspektiven verändern sich.
Weihnachten ist nicht nur Kitsch und Kommerz. Die Tradition stellt die Invariante unseres Zeitflusses dar.
Saure Arbeit, frohe Feste. Den Satz verstehe ich immer besser, je älter ich werde.
So wünsche ich noch viele erfreuliche 17. Dezember zusammen mit den Leuten, an deren Anwesenheit man sich gerne erinnert.
nixcik - 6. Jan, 22:36
ein jour fixe :-)
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