Prosit Neujahr
Am Neujahrtstag in der Berliner U-Bahn besteht die Welt nur aus Paaren: Touristen, Pensionisten, alle im Zweiergespann. Sogar der Stadtstreicher in kurzen Hosen umgeben von seinem Hab und Gut in Tüten, wie man hier die Sackerln nennt, ist nicht allein, sondern ins Gespräch vertieft mit einem jungen Mann. Schritt für Schritt nimmt die Stadt mein Herz ein. Das hängt wohl auch mit den Menschen hier zusammen und so haben schließlich doch all jene recht behalten, die mir das prophezeit haben, aber warum auch nicht.
Auf dem Schnee wirken die Spuren der Nacht wie Gemälde, Raketenspitzen machen auf Paul Klee, abgebrannte Abschussrampen erinnern an Ruinenbilder aus Fernsehdokus, eine Rose ist erfroren, ein Paar Stiefel steht verloren herum – wie ist seine Besitzerin wohl heim gekommen? Die Bärinnen Schnute und Maxi bleiben in ihrem Zwinger, vor dem Märkischen Museum feuere ich O-Töne in die Winternacht, Zeitdokumente, Geschichte zum Hören, der Erstgeborene hätte seine Freude dran.
Abends dann vermischen sich meine Welten. Und das tut gut. Grade noch von den Engeln und Heiligen gesprochen, die ich in den protestantischen Kirchen hier nicht finde, dafür überall sonst in der Stadt und schon nimmt uns ein wunderbarer Würgeengel unter seine Flügel: Herrn Schneck, Frau Anousch, den Gatten und mich. Von Anfang an sitzt Freundschaft mit am Tisch und wächst mit jedem Wort.
So oft berührt von Worten und jetzt mit Händen, so oft gelesen und jetzt gehört, so oft ins Herz geschaut und jetzt in die Augen, miteinander getrunken, gelacht, gesprochen, irgendwie wie immer schon, frühmorgens erst heim gekommen, trunken von Glück und Wärme und Wein – das fängt ja gut an, das neue Jahr, das kann so bleiben. Danke, liebes Leben, danke liebe Menschen.

Auf dem Schnee wirken die Spuren der Nacht wie Gemälde, Raketenspitzen machen auf Paul Klee, abgebrannte Abschussrampen erinnern an Ruinenbilder aus Fernsehdokus, eine Rose ist erfroren, ein Paar Stiefel steht verloren herum – wie ist seine Besitzerin wohl heim gekommen? Die Bärinnen Schnute und Maxi bleiben in ihrem Zwinger, vor dem Märkischen Museum feuere ich O-Töne in die Winternacht, Zeitdokumente, Geschichte zum Hören, der Erstgeborene hätte seine Freude dran.
Abends dann vermischen sich meine Welten. Und das tut gut. Grade noch von den Engeln und Heiligen gesprochen, die ich in den protestantischen Kirchen hier nicht finde, dafür überall sonst in der Stadt und schon nimmt uns ein wunderbarer Würgeengel unter seine Flügel: Herrn Schneck, Frau Anousch, den Gatten und mich. Von Anfang an sitzt Freundschaft mit am Tisch und wächst mit jedem Wort.
So oft berührt von Worten und jetzt mit Händen, so oft gelesen und jetzt gehört, so oft ins Herz geschaut und jetzt in die Augen, miteinander getrunken, gelacht, gesprochen, irgendwie wie immer schon, frühmorgens erst heim gekommen, trunken von Glück und Wärme und Wein – das fängt ja gut an, das neue Jahr, das kann so bleiben. Danke, liebes Leben, danke liebe Menschen.

katiza - 2. Jan, 19:47
10 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
780 mal erzählt
rinpotsche - 2. Jan, 20:07
Schneckenweise kann ich es nachempfinden. Unverholen gestehe ich Neid auf den Zugewien! Frl. Anousch eingeschlossen:))
katiza - 7. Jan, 08:34
Wir werden das nachholen, Frau Rinpotsche...
schneck08 - 3. Jan, 02:44
...und danke, liebe berlinbesucher!
katiza - 7. Jan, 08:35
Demnächst in Wien, Herr Schneck!
ConAlma - 3. Jan, 19:36
schön dass es so schön und reich war, ihr habt es euch verdient!
katiza - 7. Jan, 08:35
So hat es sich angefühlt.
Anousch O. - 4. Jan, 16:02
Fast als wäre die Stadt ärmer ohne Euch. Aber ich, ich bin reicher.
katiza - 7. Jan, 08:35
.
nixcik - 6. Jan, 21:28
Wunderschöne Berliner Geschichten - ich liebe diese Stadt auch sehr!
Welch guter Rutsch! Prosit Neujahr, Liebe!
Welch guter Rutsch! Prosit Neujahr, Liebe!
katiza - 7. Jan, 08:35
Ja, dir auch!
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