Und (er)wartet, heute
Rudi hab ich im Zug getroffen, wo sonst? Er scheint noch immer der alte Schwerenöter zu sein. Schon beim Warten am Bahnhof hat er mich gemustert und schien zu flirten. Im Zug – wir fuhren beide 1. Klasse legte er dann richtig los. Und ich muss gestehen, ich bin auf sein Spiel eingegangen, teils aus Neugier, teils, weil er durchaus ein charmanter und interessanter Unterhalter ist. „Oh, eine Bahnfahrerin“, begann er das Gespräch, als ich die Vorteilscard zückte. Wir fuhren bis Salzburg gemeinsam, er teilte seine Brötchen mit mir und schließlich tranken wir ein Bier. „Sie sind eine Genießerin“, meinte er.
Er erzählte mir von den aufregendsten Bahnstrecken der Erde, die er bereist hatte, vom Wolkenzug und der Transsibirischen: „Jetzt in der Pension habe ich endlich die Freiheit zu leben.“ Er trug keinen Ehering. „Ich habe keine Kinder“, erklärte er, fast entschuldigend, aber viele Enkel. Er engagierte sich offenbar bei einem Lernunterstützungsprojekt. „Für Kinder mit Migrationshintergrund, da fällt mir übrigens ein lustiger Spruch ein…ach, lassen wir das.´´ Das hätte ich ihm nicht zugetraut.
Knapp vor Salzburg konnte ich nicht mehr anders: „Und all diese Reisen haben Sie allein gemacht?“ „Allein? Ist man das nicht immer?“ Als ich ausstieg, drückte er mir seine Karte in die Hand: „Gehen wir auf einen Kaffee?“ „Lieber nicht“, diese ehrlich Antwort habe ich mir angewöhnt: „Aber falls wir uns wieder im Zug treffen bis später im Leben….“ Er hatte mir keine einzige Frage über mich gestellt, Rudi.
Mehr über Rudis kleine Welt auf Schienen heute Abend in der UNFASSBAR in Wolkersdorf. Beginn 19 Uhr.
Er erzählte mir von den aufregendsten Bahnstrecken der Erde, die er bereist hatte, vom Wolkenzug und der Transsibirischen: „Jetzt in der Pension habe ich endlich die Freiheit zu leben.“ Er trug keinen Ehering. „Ich habe keine Kinder“, erklärte er, fast entschuldigend, aber viele Enkel. Er engagierte sich offenbar bei einem Lernunterstützungsprojekt. „Für Kinder mit Migrationshintergrund, da fällt mir übrigens ein lustiger Spruch ein…ach, lassen wir das.´´ Das hätte ich ihm nicht zugetraut.
Knapp vor Salzburg konnte ich nicht mehr anders: „Und all diese Reisen haben Sie allein gemacht?“ „Allein? Ist man das nicht immer?“ Als ich ausstieg, drückte er mir seine Karte in die Hand: „Gehen wir auf einen Kaffee?“ „Lieber nicht“, diese ehrlich Antwort habe ich mir angewöhnt: „Aber falls wir uns wieder im Zug treffen bis später im Leben….“ Er hatte mir keine einzige Frage über mich gestellt, Rudi.
Mehr über Rudis kleine Welt auf Schienen heute Abend in der UNFASSBAR in Wolkersdorf. Beginn 19 Uhr.
katiza - 17. Apr, 14:49
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
1162 mal erzählt
testsiegerin - 17. Apr, 16:13
Na typisch Rudi. Eigentlich ein unfassbarer Jammerlappen. Gut, dass du nicht mit ihm auf einen Kaffee gegangen bist. Ich weiß ja bis heute nicht, was Brigitte damals an ihm gefunden hat.
la-mamma - 18. Apr, 12:51
meine güte, auch therapeutinnen wollen sich mal amüsieren. und eine zeitlang hat´s ja gehalten - obwohl´s schon eine prüfung für die freundschaft mit karin war!;-)
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