„Weh, weh, Windchen,
Seifenblasen, Kinderlachen, Stanitzel und Liebe. Mama ist glücklich und sagt es und ich bin es auch. Das kleine Turtle ist es auch, stolz und glücklich und manchmal schafft sie es, sich kurz zur Ruhe zu betten im Schildkrötenpanzer. Und die Frau, die Piratenkönigin, heimgekehrt aus den wilden Weltmeeren, feiert mit ihrem 1. Offizier Feste der Liebe, wie sie diese Räume wohl kaum gekannt haben. Die Augen der Toten begegnen mir manchmal abrupt. Auch an die Lebende denke ich, noch immer im Gefühl, dass sie auch allmächtig ist. Sie ist die Mutter; sie nimmt es gerade mit dem Tod auf. Im Nebenraum nehme ich, nehmen wir das Leben auf, innig und lautlos. Und so wie ich vermeine ihre Schmerzen, ihren Juckreiz, Gesten, Bewegungen, Blicke aufzunehmen, hoffe ich, dass sie mein Glück, meine Seligkeit, meinen Rausch, meine Liebe aufnimmt – symbiotisch.

Einmal hat sie mich zum Psychiater geschickt, ich war 22 und hatte mit dem faschen Kerl geschlafen, also ihrer Meinung nach. Ich hatte mit ihm im Gartenhaus übernachtet, eine verrückte Sommerliebe, Praktikum, Radio, Sex’n’Drugs’n’Tapecollectors. Ich liebte ihn, Musiker, Leser, Geist, klug und lehrreich und liebenswert. Aber sie wollte ihn nicht, mein Vater musste ein ernstes Wort mit mir reden und ich mit ihr auf die Psych. „Ihre Mutter hat ein symbiotisches Verhältnis zu ihnen, erklärte der Mann nach kurzem Gespräch, dann redete er mit ihr. Sie zeterte noch den ganzen Heimweg und behielt ihr Misstrauen gegen jede Art therapeutischer Intervention. Auch und vor allem, wenn ich sie in Anspruch nahm. „War ich so eine schlechte Mutter? Machst du das wegen mir?“ „Nein, wegen mir.“ Und vielleicht habe ich all das doch auch wegen ihr gemacht, die Seminare, Aufstellungen, Innenschauen. Denn deswegen kann und will ich jetzt bei ihr sein und freue mich über die befreienden Momente der Liebe.

Und doch brauche ich eine Atempause, einen Kurzurlaub in meinem Leben, abgetrotzt und abgebettelt, aberbeten und aberfleht. Wir haben beide Angst, dass uns die Zeit zu kurz wird und plötzlich friert das Leben wieder ein, die Schneekönigin kehrt zurück. Bis wir beide begreifen, wie wenig Zeit uns bleibt und uns wieder annähern…und langsam verblüht der Kirschbaum...


Einmal hat sie mich zum Psychiater geschickt, ich war 22 und hatte mit dem faschen Kerl geschlafen, also ihrer Meinung nach. Ich hatte mit ihm im Gartenhaus übernachtet, eine verrückte Sommerliebe, Praktikum, Radio, Sex’n’Drugs’n’Tapecollectors. Ich liebte ihn, Musiker, Leser, Geist, klug und lehrreich und liebenswert. Aber sie wollte ihn nicht, mein Vater musste ein ernstes Wort mit mir reden und ich mit ihr auf die Psych. „Ihre Mutter hat ein symbiotisches Verhältnis zu ihnen, erklärte der Mann nach kurzem Gespräch, dann redete er mit ihr. Sie zeterte noch den ganzen Heimweg und behielt ihr Misstrauen gegen jede Art therapeutischer Intervention. Auch und vor allem, wenn ich sie in Anspruch nahm. „War ich so eine schlechte Mutter? Machst du das wegen mir?“ „Nein, wegen mir.“ Und vielleicht habe ich all das doch auch wegen ihr gemacht, die Seminare, Aufstellungen, Innenschauen. Denn deswegen kann und will ich jetzt bei ihr sein und freue mich über die befreienden Momente der Liebe.

Und doch brauche ich eine Atempause, einen Kurzurlaub in meinem Leben, abgetrotzt und abgebettelt, aberbeten und aberfleht. Wir haben beide Angst, dass uns die Zeit zu kurz wird und plötzlich friert das Leben wieder ein, die Schneekönigin kehrt zurück. Bis wir beide begreifen, wie wenig Zeit uns bleibt und uns wieder annähern…und langsam verblüht der Kirschbaum...

katiza - 31. Mär, 20:26
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541 mal erzählt
datja - 4. Apr, 09:53
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