Best of Böse
Die schönsten falschen Freitage fallen oft auf einen Montag. Vielleicht ist es das Wissen um den besonderen Leichtsinn, sich gleich zu Wochenbeginn auf eine lange Rotwein getränkte Nacht einzulassen, der Reiz der Unvernunft.
Und so habe ich mit der Pfadfinderführerin über den Liberalismus philosophiert: "Der Liberalismus sagt mir zu", erklärte sie: "Weil ich glaube, dass die Menschen böse sind. Und ich bin Pfadfinderin. Der Kommunismus geht davon aus, dass die Menschen gut sind." Ich halte den (Neo)Liberalismus für böse, dienstlich und privat. Das heißt: Ich halte eigentlich nichts und niemanden für böse. Jeder ist gut, halt nur oft oder meistens in erster Linie zu sich selbst. Andere stehen dabei aber manchmal im Weg. Böse gibt es in meiner Welt nicht. Aber Werte. Die gibt es bei der Pfadfinderführerin auch. "Jeden Tag eine gute Tat" – und das ist ein Wert. Davon bin auch ich überzeugt. Bei dem stellt sich allerdings wiederum die Frage: Was ist gut?
Im Hintergrund läuft Soul. Ich hab mir vom Erstgeborenen Musik aus der Zeit gewünscht, in der mein Vater jung war. Songzeilen streicheln meine Seele, das Bild des Vaters als junger Mann am Lido in Venedig taucht auf. Oh Daddy.
Übernächtig und noch ganz in die innige Zuneigung des gestrigen Abends gehüllt, bin ich heute zur Arbeit gegangen. Am Rückweg weht der Wind Buchseiten über den Judenplatz. Kerzen am Denkmal erinnern an die Pogrom-Nacht. Ich hebe eine Seite auf. Und lese: "Ja, aber erinnere dich, dass nach Platon in dieser Hinsicht nichts absolut ist: Keine Handlung ist an sich selbstschön oder verwerflich. Später finde ich das Buch heraus: Jonathan Littell, Die Wohlgesinnten.
Und so habe ich mit der Pfadfinderführerin über den Liberalismus philosophiert: "Der Liberalismus sagt mir zu", erklärte sie: "Weil ich glaube, dass die Menschen böse sind. Und ich bin Pfadfinderin. Der Kommunismus geht davon aus, dass die Menschen gut sind." Ich halte den (Neo)Liberalismus für böse, dienstlich und privat. Das heißt: Ich halte eigentlich nichts und niemanden für böse. Jeder ist gut, halt nur oft oder meistens in erster Linie zu sich selbst. Andere stehen dabei aber manchmal im Weg. Böse gibt es in meiner Welt nicht. Aber Werte. Die gibt es bei der Pfadfinderführerin auch. "Jeden Tag eine gute Tat" – und das ist ein Wert. Davon bin auch ich überzeugt. Bei dem stellt sich allerdings wiederum die Frage: Was ist gut?
Im Hintergrund läuft Soul. Ich hab mir vom Erstgeborenen Musik aus der Zeit gewünscht, in der mein Vater jung war. Songzeilen streicheln meine Seele, das Bild des Vaters als junger Mann am Lido in Venedig taucht auf. Oh Daddy.
Übernächtig und noch ganz in die innige Zuneigung des gestrigen Abends gehüllt, bin ich heute zur Arbeit gegangen. Am Rückweg weht der Wind Buchseiten über den Judenplatz. Kerzen am Denkmal erinnern an die Pogrom-Nacht. Ich hebe eine Seite auf. Und lese: "Ja, aber erinnere dich, dass nach Platon in dieser Hinsicht nichts absolut ist: Keine Handlung ist an sich selbstschön oder verwerflich. Später finde ich das Buch heraus: Jonathan Littell, Die Wohlgesinnten.
katiza - 11. Nov, 15:06
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