Lebens-Wert

5
Dez
2010

Blogger, Brahms und Bassgitarren

Ich bin dem Internetz so dankbar. Es schenkt mir wunderbare Begegnungen, Menschen, Musik.

Ich hab sie sofort erkannt, ein Blick in die Augen, ein Lächeln. Ich mag ihre Schreibe, ihren Humor, ihren Blick fürs Absurde. Ich schau immer wieder mal bei ihr rein, im Vorfeld habe ich natürlich nach gelesen. Bei den 100 Fragen geschmunzelt, da oder dort Parallelen – wir sind ein Jahrgang. Wir hätten uns auch im wirklichen Leben treffen können, stellen wir schnell fest. Die Wienbesucherin hat uns zusammen gebracht, auch sie werde ich an diesem Nachmittag erstmals sehen. Der Steppenhund kocht auf - ein Linner.

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Nach und nach sehe ich immer öfter in die Augen jener, die mich, uns in ihre Herzen und Köpfe schauen lassen. Ich genieße diese Neu- und Vertrautheit. Lange habe ich es vermieden die Welten zu vermischen, wie mein Lieblingsmedium Radio lässt das Netz Platz für Phantasie. Aber mehr und mehr Nähe entwickelt sich zu den Menschen hinter den Blogs, gerade in den letzten Tagen und Monaten entwickelten sie sich zu einem Netzwerk aus Herzlichkeit, Humor, Trost und Rat.

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Das Fräulein kannte ich ja schon Bildern, ihr Frauerl und deren Mann strahlen so viel freundliche Herzlichkeit aus. Die Stimme der Wienbesucherin klingt, wie sich ihr Blog liest. Meertau, würzig, Hirn- und Herzerfrischend. Das Mahl ist fulminant, unsere Gläser sind mit Cremant und Wein gefüllt, wir lachen viel. Und schließlich setzt sich der Gastgeber an seinen Bösendorfer und spielt Mozart und Brahms für uns, in dem Zimmer, in dem so viele Details von der Geschichte einer Familie erzählen. Wir lauschen schweigend der Musik und reden erst nachher fröhlich weiter. So viel Vertrautheit, so viel zu sagen, so wenig Zeit. Draußen liegt Schnee.

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Und dann tanzen zwei enthemmte Bloggerinnen beim 50er des Silbernen wie wilde Teenager. Und der Silberne ist glücklich, in Sri Lanka bekommen sie Geld und er, der das Land einst mit uns entdeckt hat, hat obendrein einen wunderschönen Bass bekommen und Liebe und Musik und Respekt - aus voller Kehle. Ich mag ihn so, den Musiker und Journalisten aufgewachsen in der Hausmeisterwohnung in der Hofburg. Er ist auch mein Wien. So viele vertraute Gesichter aus so vielen Lebenszeiten. Ein schönes Fest. Der Mann ist auch da, gemeinsam gehen wir nach Hause.

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4
Dez
2010

Voll das Leben

„Too much living to do“ singt Lou Rawls in meinem Kopf, leider gibt es kein Tube davon. Meine Abende sind verplant, untertags schleichen wir aneinander vorbei durch die Wohnung. Abends aber sitze ich am Podium der Buchhandlung und Blicke auf vertraute Gesichter im Publikum. Schneewittchen, von manchen als Schneekönigin gefürchtet und trotz Kühle verwandte Seele ist so freundlich im Gespräch, der bekannte Kollege, der vom Bildschirm in die Politik gewechselt ist, ist mehr bekannt als Kollege. Er kann sich an mich wohl nicht erinnern, aber ich mich auch nicht immer. Im Publikum – und mit diskutierend – ein Bloggerkollege, die Welten überschneiden sich und ich halte es aus.

Am nächsten Tag eine andere Bühne, größer, europäisch irgendwie und doch in einem Haus, das mir aus meinen beruflichen Anfängen in diesem Bereich wohl vertraut ist, genau in diesen Räumen war die Buchhandlung des Vortags früher beheimatet. Am Tag bevor ich meinen Mann kennen lernte, bin ich beim wilden Tanz mit einem Buchhändler dort ausgerutscht. Das hat mir ein dickes Lippchen eingetragen und einen genialen Ruf, sowohl unter den Anwesenden, als auch unter denen, mit denen ich später in jenem kleinen Sender, in der wohl prägendsten Zeit meines Lebens zusammen gearbeitet hat.

Doch es ist auch die Zeit davor, die mich in diesen Tagen wieder erreicht. Studentisches Engagement, politische Diskussionen, junge, glühende Menschen, verrauchte Kellerlokale mit Graffities an den Wänden, kämpfen für Gerechtigkeit und gegen Windmühlen. Einen Abend lang bin ich auch „undokumentierte kolleg*in“, der Iraner, der vor Khomeini geflohen ist, erzählt mir seine Geschichte, der ver.di-Kollege zahlt mir ein Bier an der selbst verwalteten Theke. Wir schichten die Brötchen um, die jene Gewerkschaft bezahlt hat, die ich in ihren Gründungstagen begleitet habe, auf Teller um. Der junge Landsmann, der mit mir durch den Abend geführt hat, ist Vegetarier und trinkt auch kein Bier, er hat schon viel erlebt und gemeinsam unterhalten wir die Runde mit Geschichten aus der Bergheimat „Piefke Saga“ und so. 20 Jahren liegen wohl zwischen und. „Kennst du den Moser?“ frag ich, weil sein Dialekt mich so an den Moser erinnerst, den Moser, der (mir) fehlt. Die meisten sind jünger, aber ich merk es kaum,nur an Details der Sozialisation. Um Mitternacht geh ich nach Hause.

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Am Freitag dann wieder Kampf-Kunst; endlich schlagen, treten, ranggeln, dabei lachen und laufen, die Hände gerade, die Fäuste geballt, den Schwerpunkt finden und halten, stetig atemlos und glühend heiß.

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Das gute Gefühl trägt mich durch den Schnee nach Hause, wo ein Stück Glück und Wärme und Freundschaft und - ja, irgendwie - „tätige Liebe“ deutschen Handwerks FRAGILE im Postkasten wartet. So dankbar für all das.

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Rasch ziehe ich mich um, das Lieblingsgöttinenkleid mit dem tiefen Dekolletee und die Schnürstiefel, knallrote Lippen, ein wenig Puder. Und wieder durch den Schnee zum Klavierkonzert in das prächtige Palais, in dessen Kellergewölben ich vor Tagen getanzt habe. Diesmal muss ich in den zweiten Stock, ich bin allein, die meisten kommen paarweise. Für mich ist es auch ein wenig ein Canossagang, eine geschäftliche Beziehung, die den privaten Schwierigkeiten zum Opfer gefallen ist, schon am Weg habe ich Rechtfertigungen, Erklärungen geprobt. Die sind alle nicht notwendig, die wunderbare Professorin nimmt nur Bezug auf eine frühere, erfolgreichere Zusammenarbeit, sie freut sich aufrichtig mich zu sehen.

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Ich genieße das Konzert, Beethoven, Schumann, Schubert; denke dankbar an das Sechseck, das mir die Klassik nahe gebracht hat. Man flirtet mit mir, ich übe mich im Small-Talk, komme gut an, bringe Männer zum Lachen und bin interessiert. Sparringpartner wie bei der Kampfkunst, die Energie des anderen nutzen, beim Gegner bleiben, nicht aus der Deckung gehen. Als Eine der letzten gehe ich, stapfe durch den Schnee nach Hause, lächelnd…

So viele Leben zu leben.

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2
Dez
2010

Beziehungsstatus geändert

Als unsere Liebe begann, hatte ich ein rotes Telefon, Festnetz und einen Anrufbeantworter. Ich habe ihm Musikkassetten aufgenommen und Zettel geschrieben. Fast ein Jahr stand sein offener Koffer im Wohnschlafzimmer meiner 60 qm Wohnung, bis wir beschlossen, dass es was Ernstes sei und er seine Sachen in meine Schränke räumte.

Irgendwann lebten wir dann auf 150 qm, gemeinsam her und eingerichtet. Lange teilten wir uns einen Schreibtisch unter einer Palme, das Netzwerk, den Handyvertrag und die –marke. Wir schreiben uns kaum SMS. Wenn mir eine Platte gefällt lädt er sie mir aus dem Netz. Wir besitzen viel Musik, die wir kaum gemeinsam hören. Noch wohnt er hier.

Gestern haben wir mein Weihnachten abgesagt. Es war unser Weihnachten und uns gibt es nicht mehr. Wir haben ein E-Mail ausgesendet an alle Freunde, kurz und knapp: „Grund dafür ist, dass wir uns trennen werden. Wir möchten das in Freundschaft, Achtung und Respekt machen und nicht groß diskutieren. Wir bitten um euer Verständnis und hoffen, dass ihr uns beiden – halt jetzt einzeln – als Freundinnen und Freunde erhalten bleibt.“
Dann hat er auf Facebook den Beziehungsstatus geändert. Der Mann ist jetzt Single. Wir sind überall auf Entsetzen, Verwunderung und tiefe Trauer gestoßen, wir galten vielen als das perfekte Paar, Hoffnungsträger für die Liebe. „Wenn sich jetzt auch noch die Erde als Scheibe herausstellt .... Jedenfalls viel Kraft Euch beiden, und irgendwo auch Gratulation zur Entscheidung. Respekt“, hat einer kommentiert, der uns schon lange kennt. Schmerz und Trost zugleich.

Das ist die Liebe in Zeiten sozialer Netzwerke …

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31
Okt
2010

Stormy weather

Jetzt ist er also da, der Föhn. Schon seit ich wieder in der fremden Kindheitsheimat angekommen bin, zählt die Mutter seine Vorboten: die Wolken, die klare Luft, die hohen Temperaturen, der Anruf der Schwägerin, die Betrunkenen auf den Straßen, unkonzentrierte Autofahrer und ihre und meine Launen. Jetzt ist er da und stürmt durch Kopf und Seele, rückt die Berge erschreckend nahe und lässt die Mutter Messer wetzen. Böse, schimpft sie mich, gemein und undankbar, schon wieder packt sie die 50 Jahre alten Geschichten voller Hass und Verzweiflung aus, alle Register zieht sie, bis ich aufbrause, letztendlich weine und fliehe.

Schon gestern ist der Föhn über die Stadt und uns hereingebrochen. Gestern also habe ich mich auf die Hungerburg geflüchtet, alleine, die Mutter war zu erschöpft für einen Ausflug mit der neuen Bahn. Und so fuhr ich mit dem Bus in die Stadt, wie ich es zuletzt vor mehr als 20 Jahren gemacht habe, ging den vertrauten Weg zur vertrauten Haltestelle und war doch eine Neue, Andere. Alle sieben Jahre, sagt man ändere sich der Mensch, seien alle Zellen ersetzt, erneuert. Die Erinnerungen bleiben und tauchten auf mit jedem Schritt, mit dem ich die vertrauten Wege abging. Erst unsicher und suchend, dann immer mehr wiedererkennend. Als Kind war die Mutter hier mit mir spazieren, später als Teenager war ich auf der Seegrube Schifahren und noch später saß ich mit dem netten schwulen wohlbeleibten Radiomoderator in der „Frau Hitt“ auf ein Bier. Und dann die Stelle am Inn, wo ich als Mädchen dem Fotografen Modell saß, die Bushaltestelle, wo ich auf den Bus wartete nachdem ich zur Frau geworden war, gleich ums Eck von meinem Kindergarten. Hier ein Plätzchen, wo wir heimlich gekifft haben, dort eines, wo ich innige Küsse getauscht hab und da hab ich geweint.

Abends dann ein Treffen mit der Vergangenheit, mit einer Schulkollegin, ja, Freundin von damals. Vertraute Fremde, wie anders ist mein Leben verlaufen als ihres und doch treffen wir uns da und dort wieder, Frauen in der Lebensmitte eben. Cafe Central, Kellertheater, Landesstudio, all das lässt mich ahnen, wie es gewesen wäre, ich gelebt hätte, wäre ich nicht nach Wien gegangen. Reich beschenkt hat mich das Leben; das ist mir wohl bewusst. Auch wenn die Mock Turtle immer wieder tief drinnen ihr pathetisches Klagelied anstimmt, in das ich oft zu gerne einstimme, mein Leben ist voll von Geschenken und Wundern.

In der Nacht hat dann der Föhn am alten Haus geruckelt, gezerrt, auch an den Nerven, an der Kraft und heute morgen brach dann der Hass hervor, stürmisch und böig, wie der warme Fallwind, der mich, uns taumelnd macht, fallen lässt, verfallen. Und plötzlich ist das kleine Mädchen wieder da, die kleine Turtle mit ihrem großen Schmerz und weil die Mutter nur mehr mit Worten zuschlägt, schlägt sie sich selbst mit Händen. Nur mehr bis morgen Abend muss ich hier bleiben, dann darf ich zurück in mein Leben, in dem doch jetzt auch nicht zuhause bin, in dem ich mich gerade eben neu einrichte. Stürmische Zeiten.

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26
Okt
2010

Full Body Talk

Gierig trinke ich das Leben. Freitagnachmittag die zweite Kampf-Kunst Stunde. Zwar stellt sich wieder das ungeschickte-Mädchen-Gefühl ein, wenn ich mich anstelle wie die kmische Nummer im Ballett. Zu viel Kopf, zu viel Spiegel, links und rechts, uff. Und die Angst die freundlichen fremden Trainingspartnerinnen zu nerven mit eben dieser Ungeschicklichkeit, zu verletzen, weil ich viel zu viel Kraft in das Aneinandervorbeigleiten lege, so das es zum Rempeln wird. Tollpatschig, im wahrsten Sinn des Wortes. Und dann doch wieder die Momente, wo es fließt und mich der Rhythmus führt und der Schweiß und die Kraft und das Lächeln in den Augen gegenüber.

Zuhause dann die Schwiegercousine auf Psychologieseminar ein eigenes Problem im Gepäck. Ganz ärgerlich ist sie über eine große Chance, die sich ihr bietet, traut sich im Beruf all das nicht zu, was sie privat so gut beherrscht, hat Angst vor den Möglichkeiten. Es macht Spaß ihren Blick auf die Habenseite zu lenken, sie aus der Reserve zu locken, ihren Kampfgeist zu wecken, fast wie das Spiel der Fäuste, nur gleitender, seltener grob, Trainingspartnerin.

Und um Mitternacht im Planetarium. Der Club feiert Geburtstag und Abschied. Bei all den schönen Frauen schon im Foyer, zweifle ich kurz, ob ich richtig angezogen bin. Ein Kleid, schlicht grau-schwarz, eng mit durchgehendem Reißverschluss, knapp über Knie kurz, ein wenig Dekolletee langärmlig mir hohen, schwarzen Schnürschuhen. Der Erstgeborene legt bereits auf und die Musik erfasst meinen Körper. Ich tanze, tanze, tanze, die Schuhe schmerzen, die erst am Nachmittag so beanspruchten Muskeln ebenfalls, der Schweiß fließt, aber die Musik erfasst mich Song für Song von neuem reißt mich mit bewegt meinen Körper. All die schönen Menschen, gierige Blicke, Körper, die im Takt von Soul, Funk, R&B zueinander sprechen, einander lieben, ohne sich zu berühren. Ohne zu berühren, muss ich mehrmals klar stellen, denn die Männchen reiben sich an mir, ich genieße auch das. Da und dort vertraute Gesichter, Wohnzimmergeschöpfe, Soulkinder, Tanzpartner, Trinkgefährten, Freundinnen aus anderen Welten. Fixstern im Planetarium und im Morgengrauen nach Hause, dort wo die Welt aus der Achse ist.

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17
Okt
2010

Body-Talk

Auf meinen Körper kann ich mich verlassen, er versteht es zu somatisieren. Damals etwa, als die Mock Turtle ihre Bühne im Beisl hatte. Sie fühlte sich voll Begierde angestarrt und doch nicht wahr genommen. „Nothing but a pretty face“, hämmerte es in ihrem Kopf an manchem Morgen danach und „Ich muss meine Haut retten.“ Bis sie dann mit dieser Schildkrötenhaut an der Stirn erwachte, gar nicht pretty und die Augen, die zu (ver)zaubern verstanden, die gerne Dinge versprachen, die die Turtle nicht halten wollte, versanken unter rauen und schuppigen Lidern. Wer sich nun für mich interessierte, interessierte sich für mich. Meine Haut rettete mich.

Oder damals, als der Job die Mock Turtle ankotzte, die Scheinheiligkeiten, die Gemeinheiten, die Kälte, der Verrat. Da erwachte sie fast täglich im MorgenGrauen mit diesem bitterscharfen Geschmack im Hals und erbrach grünliche Galle. Und auch später schlug mir manches auf den Magen, anderes war schlicht zum Scheißen. Als ich mich nicht mehr begehrt fühlte, versiegte der Rhythmus meiner Weiblichkeit. Heuschnupfenanfälle dämpfen meine Sinne. Die Mock Turtle zieht sich in ihren Schildkrötenpanzer zurück. Die Augen jucken, die Nase ist verstopft, nimmt keine Gerüche mehr wahr, der Mund kribbelnd, beißend, dem Geschmack verschlossen. Ich muss mich nach innen wenden, das Außen wird unzugänglich, das Innen in einem Nebel aus Rotz und Tränen abgeschirmt. Und dann das Niesen, lautes, gewaltsames, zwerchfellerschütterndes Ausatmen, das die Ohren verschließt und die Muskeln kontrahiert. Allergie ist eine Abwehrreaktion des Immunsystems.

Jetzt, da ich an so vielem zu kauen habe, da ich emotional am Zahnfleisch gehe, ist es der verfluchte Zahn. Natürlich bin ich selbst verantwortlich; Trägheit beim Putzen, mehr Achtsamkeit auf die Zähne gelegt, die offensichtlich der Welt entgegen lachen und nur flüchtig die bedacht, die im Dunkel verborgen schwerer erreichbar sind. Das kleine Loch dort hinten kennt meine Zunge schon länger. Mehr als einmal hat sie den ziehenden Schmerz ausgekostet, der entsteht wenn sie sich gegen die Zahnwurzel drückt. Dann bemühte ich mich wieder beim Putzen, die Stelle beruhigte sich, falscher Alarm. Vor gar nicht langer Zeit war ich bei der Mundhygiene, Flecken entfernen, Lebensspuren verwischen, das Lächeln polieren. Ich hab gehofft, dass das kleine Loch dabei entdeckt wird, gesagt hab ich nichts, ganz „mündige Patientin“. Zuviel Angst vor einer Wurzelbehandlung, davor dass der Zahn gerissen werden muss, den Schmerzen, dem Aufwand, den Kosten, dem bleibenden Schaden, Trennungsschmerz. Also hab ich zugewartet, hab den Schmerz weiter genutzt, um zu fokussieren, weil eben nie zwei Schmerze gibt, sondern immer nur einen, an dem man sich festhält.

Freitagabend dann setzt sich der Schmerz endlich durch. Von der Seele, dem Kopf, dem Herzen, von seiner dumpfen Alllgegenwart bündelt er sich scheinbar an jener Stelle in der Mundhöhle.
Samstagvormittag sitzen acht Menschen im Warteraum des diensthabenden Zahnarztes, die Schmerzen verbünden uns, wir sind freundlich und geduldig miteinander, drücken der sonnig blonden Zahnarztassistentin – meine Mutter war das auch einmal – die E-Card in die Hand, füllen Anamnesebögen aus , gehen zum Röntgen, es geht schnell und still und ich lese „Zahnarzt“-Magazine, heische auf Facebook um Mitleid und vertiefe mich im mitgebrachten Buch. Der dicke Klischeewiener neben mir, flirtet wohl und kurz frage ich mich, welcher der wenigen verbleibenden Zähne in seinem breiten Lächeln wohl weh tun könnte. Er hat Probleme mit dem „ungeduldigem Menschen“, der ihn chauffiert, wie er mir mitteilt, nachdem wir alle es schon in einem Telefonat gehört hatten. Die altmodische Art der Mitleidsheische.

„Komplett vereitert“, stellt der hübsche Zahnarzt fest. Wie gut aussehend all diese Zahnärzte sind, denke ich keine dicken, grauhaarigen Herren wie in meiner Kindheit. Als reich galten sie immer, jetzt sind sie auch noch schön. Und er entdeckt ein tiefes Loch bis weit in die Wurzel. Im Moment ließe sich nichts machen, zu vergiftet vom Eiter verschwollen seien der Zahn, das Kiefer; der ganze Mund, alle Zähne, möchte es mir scheinen. Der Zahn muss raus, dann wenn die Schwellung weg ist, er verschreibt mir Schmerzmittel, Antibiotika, Mundspülung. Wie eine Amputation, dachte ich vor kurzem. Ein Zahn der gerissen werden muss, ein Stück von sich, das man hergeben muss, das fehlt, das ersetzt werden kann, ein Zahn nur.

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10
Okt
2010

Herdflucht

Eben zur Wahl geschritten: wie verhältnismäßig einfach ist es, seine Stimme für ein kleineres Übel abzugeben, im Vergleich zu Entscheidungen auf anderen Ebenen. Dort bedeuten sie, das Schwert aus der Scheide zu ziehen, Schnitte zu setzen und zu verletzen. Doch da wie dort gilt es Verantwortung für das eigene Leben anzunehmen.

Als ich den Hof des alten AKH betrete, wo ich mich hin fliehe, um im Rest der Oktobersonne Ruhe und Worte zu finden, sehe ich zwei Männer den Weg entlang kommen, Stangen in den Händen, der eine rollt eine Weltkugel mit seinen Füßen vor sich her. Wie ein Zeichen scheint die Szene, aber sie hat nichts zu bedeuten. Ebenso wenig wie das warme Lächeln der Frau, die mir am Weg entgegen kommt.

Gestern um diese Zeit habe ich meine Hände in Teig gegraben. Im weichen warmen Germteig habe ich all die Trauer, die Schmerzen, die Ängste, den Hunger, die Sehnsucht, die Geilheit, die Liebe verarbeitet. Es treibt mich an die Feuerstelle, den Herd. Wie besessen schäle ich Äpfel, schneide Gemüse, komponiere Gewürze. Kürbissuppe und Apfelstrudel und Carta da Musica und kleine knusprige Foccaccias, die er gerne mag. So gebe ich, was ich anders nicht geben kann, mag. Immer ein wenig süß, immer ein wenig sauer und Chili. Ich, die nie Kinder wollte, in der Rolle der Nährmutter.

Das Kochen gibt mir Trost und Wärme. Es hilft, die Zwiebel präzise zu schneiden und Avocados zu würfeln, durch die Küche zu wirbeln auf der Suche nach Zutaten. Da fehlt noch Salz, dort würde Ingwer passen. Wir brauchen Wärme. Das alles lenkt ab von den quälenden Gedanken, die mich vor den Schirmen und auf den Wegen anfallen, die nicht zu Ende gedacht werden können und daher kreisen, kreisen, kreisen. Sie hören auf, wenn die Hände im Teig versinken, sich durch die weiche Masse graben, wenn sie verraten, dass es gut wird, weil ich alles richtig gemacht habe und wenn die 100 Jahre aus dem CD-Player tönen. Das Projekt des Erstgeborenen verleiht mir Abstand zur Gegenwart und meinem kleinen Leben. Das kann der geliebte Soul jetzt nicht (Farewell Solomon Burke), Soul legt den Finger auf die Wunde, die Helden auch. Also Freddy und Frauengold. Und kneten und schneiden. Und dann entsteht etwas und es schmeckt. Zuviel von allem wir können es nicht essen, nicht schlucken, nicht verdauen. Zugeschnürte Kehlen. Ich verschenke, friere ein, bemühe mich die Suppe auszulöffeln , die ich mir eingebrockt habe.

Die Liebe auf Vorrat einkochen, geht mir durch den Kopf, der Winter kann sehr kalt werden.

Kueche
860 mal erzählt

1
Okt
2010

U2 und Helden

Gestern in der U2 auf dem Weg zum Zweitarbeitsplatz, auf der Flucht vor so vielem; „Wir sind Helden“ im Ohr, Dornen im Hals, Trauer im Herzen und Tränen in den Augen.

Er muss es gespürt haben, ein hübscher Bursche, dunkelhäutig, ein sympathisches offenes Gesicht.
„Ich arbeite für dich“, schreit er mich plötzlich an: „Du lebst von meinem Geld.“
Ich nehme die Kopfhörer aus den Ohren und schau ihm in die Augen.
„Ich arbeite für dich, damit du leben kannst.“ Ich nicke; ich wundere mich nicht, sehe nur seine Augen und fühle seinen Schmerz.
„Weißt du wie verbittert du aussiehst?“ fragt er mich und ich weiß es.
„Zwei mal hab ich dir das Leben gerettet…“
Er meint nicht mich, er meint eine andere, wird mir erst jetzt wirklich klar und da löst er den Blick, macht sich bereit zum Aussteigen.
„Ohne mich wärst du krepiert“, er dreht sich noch einmal um: „Adrenalin haben sie dir gespritzt…“
Dann verschwindet er ohne sich umzudrehen in der aussteigenden Menge.

Alle starren mich an. Schräg gegenüber sitzt ein junger Mann in grauer Arbeitsmontur, der hebt den Kopf: „I hab zerst dacht, der geht mi an. Dem hätt i…wenn der ihnen was tan hätt, i wär sofort aufgsprungen. Der war auf Drogen.“
"Ich hab ihm in die Augen gesehen“, sage ich, dann setze ich die Kopfhörer wieder auf. Da ist nichts, was wir tun könnten….


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1019 mal erzählt

21
Sep
2010

.Dort

Roemerpark

Ich war heute wieder an jenem Ort. Als die Mock Turtle klein war, hat sie dort gespielt. Dort waren ihr Piratenschiff und ihr Indianerlager, dort hat sich ihr Fahrrad in einen wilden Rappen verwandelt. Mit ihren Freunden G. und R. rauchte die kleine Turtle Waldtschick und briet gestohlenen Türken – wie man den Mais in der Heimat nennt - über dem Lagerfeuer. Mit der zauberhaften Amelie und ihren Brüdern erlebte sie Abenteuer in erdachten Welten. Im Brunnen unter dem Marterl beobachteten die Kinder wie sich Löwenzahnstiele kringelten. Über jenes Feld neben dem großen Obstgarten waren der Vater, als er ein kleiner Bub war, seine Mutter, die große Nenn-Tante und Frau Mariann zum Bunker gelaufen. Bombenalarm, die Tante verlor die Tasche und der kleine Bub sammelte alles wieder ein. Oft hab ich mir das vorgestellt und dann manchmal Angst gehabt, wenn Flugzeuge übers Haus flogen, dass wieder ein Krieg käme und man dort hinüber laufen müsste. Ich war im Winter dort rodeln und im Sommer hab ich Drachen steigen lassen, einen ganz besonderen, einen Drachenflieger, der hat sich ausgeklinkt und ist langsam zu Boden gesegelt.

Heute ist alles anders. Der Park ist schön, ein kleiner See, ein Trinkwasserbrunnen, Bänke, Bäume, Schaukeln, ein Fußballplatz, ein Eisstockplatz… die kleine Hütte, dort. Viele Menschen in diesen Abendstunden. Sie sind fröhlich, ich traurig.
Nach Hause gehe ich auf meinem alten Schulweg. Ist die junge Frau, die vor mir geht und wie ich traurig durch den Park streunt aus demselben Grund hier wie ich? Ich wische den Gedanken weg und wähle den Weg durchs Waldele. Tägliche Verweilstation am Heimweg von der Schule, ein kleiner Bach am Rand ist längst in Beton gezwängt. Damals veranstalteten wir dort Rindenschiffregatten. Die Rinde stammte von den Bäumen, die noch immer dort stehen. Ich drückte mich an sie wie damals beim Versteckelex und kurz fühlte es sich an wie einst. Und dann sah ich die kleine Turtle, die die rote Schultasche mehr hinter sich her schleifte als trug, die Haare hochgesteckt im Gogl und doch in Auflösung begriffen; sie lutscht an einer Haarsträhne, schmutzige Finger und ein Lächeln. Den Weg bergab läuft sie fast; viele neue Häuser bemerke ich. Dann die Kurve, in der einst die schreckliche Bluttat geschehen war; nach einer Messerstecherei war tagelang ein dunkler Fleck auf der Straße zu sehen, die kleine Turtle hielt jedes Mal an dieser Stelle den Atem an, ich tue es noch immer. Die letzten 200 Meter. Links die kleine Schneiderei, die Mutter ließ oft schneidern, eher selten dort. Die kleine Turtle spielte dann mit dem kleinen Ballon, mit dem man die Länge markieren konnte, sammelte Stecknadeln auf und Stoffreste. Gegenüber die Arbeitersiedlung, wo die Freundin aufwuchs. Heute schmücken balinesische Wimpel die winzigen Balkone, unter denen die kleine Turtle sich versteckt hat. Und dann mein Elternhaus.

Ich war an jenem Ort. Papa..
Heimkommen?
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25
Jul
2010

Adieu, Herr Walter

„Wenn so was passiert, dann immer im vierten Stock“, meinen die Feuerwehr- und Rettungsmänner als sie bei uns oben ankommen. Wir lachen, der Gatte, die ehemalige Fahrschulbesitzerin und ihr Enkerl Maurice. Sieben, acht Jahre ist er, ein hübsches Lausbubengesicht, eine zu große Uhr am Handgelenk, Brasiliendress. Vor einer Stunde sind stand er mit ebenso neugierigen Augen hinter der Großmutter, die bei uns angeläutet hatte. Man kennt sich schon lange, vom Verschnaufen beim Stiegen steigen, Eier ausleihen, auf die Hausverwaltung schimpfen und lachen und auch weinen schon. Ich war gerade beim Frühstück machen, Brot schneiden, musste mir schnell ein Kleid überwerfen, den Gatten warnen, der im Bett mit angerichtetem Brunch wartete. Lazy Sunday eben, nicht easy, auch ein paar Tränen, wie’s halt so ist manchmal an einem regnerischen Sonntagmorgen.

Und da waren die Beiden. Die Frau mit dem schönen Namen entschuldigte sich: „Ich hab den Walter schon eine Woche nicht gesehen.“ „Die ganze Woche“ hält sie in Händen und ein Bezirksblatt. Beweisstücke, die sie ihm mittwochs vor die Tür gelegt hatte. Und dass er sie immer anrufe, wenn er am Licht erkenne, dass sie – einen Stock unter ihm – auf der Toilette wäre. Den Hof habe er ihr gemacht, lässt sie durchscheinen. Schon früher hatte er bei ihr übernachtet, wenn ihn Püppi vor die Türe gesetzt hatte. Und angerufen habe sie auch regelmäßig und ihm gesagt, dass er anrufen soll, falls er ins Burgenland fährt.

Das Licht brennt hinter der Türe. Als ich am Mittwoch spät heimgekommen bin, hab ich es brennen gesehen. „Der W ist noch wach“, hab ich zum Gatten gesagt. Wird wohl saufen, hat er geantwortet. Seit Püppis Tod haben wir ihn nicht mehr nüchtern gesehen. Unsere Essenslieferungen haben wir eingestellt, weil er sich jedes Mal bemüßigt fühlte, sie mit einer Flasche Wein zu bezahlen. „Den soll er selbst trinken“, haben wir uns gesagt: „Er kann ihn brauchen.“ Auch das Fenster stand seit Tagen offen. Wir klopften und klingelten noch einmal, der Gatte und ich. Dann hab ich die Polizei angerufen. „Der Trottel, wenn der jetzt nur besoffen in der Gegend herum liegt“, sagte die Fahrschulbesitzerin. Wir sahen uns in die Augen. Wahrscheinlich glaubte das nicht einmal Maurice.

„Überall steht Wien drauf“, bemerkt der Bub angesichts der acht Uniformierten die sich an der Türe des Nachbarn zu schaffen machen. Als allererstes haben sie das Aquarium weggeräumt, den obskuren Türschmuck der Ws. Ich fühle mich bemüßigt dem Kind etwas über Berufsrettung und -feuerwehr zu erklären, um es, mich abzulenken vondem hinter dieser Türe. „Lebte er allein?“ will der hübsche Rettungsmann wissen. „Die Frau ist vor sechs Wochen gestorben“, antworte ich. „Vielleicht hat er sich erhängt“, mutmaßt der Retter mit illustrierender Geste: „Dann müssen wir ihn runter schneiden.“ Barfuß am Gang frage ich mich, ob er mit mir flirtet.

Ein dicker Polizist kommt nun die Treppen herauf geschnauft. „Immer im vierten Stock“, keucht er oben angekommen. Die anderen lachen. Wir auch. „Dabei müssen wir des täglich gehen“, sagt die Fahrschulbesitzerin. Maurice schaut. Die Türe ist noch immer nicht offen, als eine Polizistin folgt. „Immer im vierten Stock passiert so was.“ Alle lachen und ich frage mich, was so was ist, sein könnte. Den Revolver hätten wir wohl gehört. „Das müsste er hören“, sagt die Nachbarin aus dem dritten Stock, als der Türstock kracht. Ich nicke. „War‘s doch gut“, dass Sie angerufen haben“, ergänzt sie. Angst und Trauer liegen in der Luft. Das Kind beobachtet. Ob er einen Hund hatte, will einer wissen. „Der hätt sich schon längst gerührt“, erklärt die Polizistin. Als die Türe offen ist, lässt sie sich von ihrem Kollegen Tigerbalsam geben und streicht ihn unter die Nase. „Schaut‘s auch im Bad, sagt die Fahrschulbesitzerin: „Da hat er jetzt geschlafen.“ „Wir schauen überall“, antwortet ihr ein Feuerwehrmann, der neben der Bassena lehnen bleibt.

Im Bad haben sie ihn gefunden. Kein schöner Anblick, sagt die Polizistin, als sie meine Personalien aufnimmt. Im Rausch verstorben wahrscheinlich. Ich will nicht fragen, keine Einzelheiten. Die Frau mit dem schönen Namen und ihr Enkerl gehen wieder nach unten. Ich brauch kein Frühstück mehr. Ich werde heute noch auf Herrn Walter trinken. Sein Lächeln wird mir fehlen und sein „Gnädige Frau.“ Die Scherze, die er mir hinter vorgehaltener rechter Hand erzählt hat in der Linken die braune Aktentasche, deren Inhalt mir für immer ein Rätsel bleiben wird. Bald wird sein Auto weg sein, das Aquarium, der Holzblumenstrauß, der Tischkalender, die Bärchen, die Mickeymouse-Ohren..

Ich bin nie dazu gekommen, ihn zu fragen, wo seine Püppi begraben ist. Dort wird wohl er auch liegen. Vielleicht frage ich die ehemalige Fahrschulbesitzerin mit dem schönen Namen. Vielleicht. Jetzt trink ich ein Glas Wein, auf den Herrn Walter und seine Püppi, Nachbarn im vierten Stock

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Mock Turtle

Sit down, both of you, and don't speak a word till I've finished

Who sits there?

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